Auf dem stagnierenden Automarkt ist es Renault mit seiner Marke Dacia gelungen, einen Überraschungscoup zu landen. Seit dem Produktstart des Dacia Logan 2004 sind weltweit knapp eine Million Autos verkauft worden – und das mit einer Rendite von 10% (in Deutschland).
Eine revolutionäre Idee: Das Auto als Auto – Der DACIA Logan
Für den Markensoziologen ist das “Phänomen Dacia” deshalb von besonderer Relevanz, weil es den Erfolg reiner Produktleistung deutlich macht. Statt Produkt und Kommunikation voneinander zu trennen und emotionale Parallelwelten zu erdenken, setzten die Dacia-Macher seit dem Markenstart im Jahr 2004 im ersten Schritt ausschließlich auf Fakten und Vernunft … erst im zweiten Schritt wurde der Sachverhalt des vernünftigen und demokratischen Fahrzeuges mit der Integration von Werbefiguren wie Fidel Castro, Ernesto Guevara und Karl Marx kreativ, aber selbstähnlich umgesetzt. Das Produkt wird eindeutig positioniert (über die Art und Weise mag man debattieren), indem die Marke “revolutionär” auftritt.
Was bedeutet dies? Markenkraft setzt nicht hohe Preise oder ein luxuriöses Ambiente voraus. Auch das Gegenteil von Luxus kann Markenkraft generieren, insofern es ein klares Bild bzw. eindeutige Zuschreibungen in den Köpfen der Menschen zu verankern vermag.
Und was passiert, wenn die eigene Marke noch als zu schwach angesehen wird? Es wird im Umfeld nach Energieträgern gesucht: Die französische “Mutter” Renault hilft der rumänischen “Tochter” Dacia mit Markenenergie und zeigt auf diese Weise der Kundschaft, dass auch dem neuen Familienmitglied getrost Vertrauen geschenkt werden darf.